Gold : Ein Traum vom Glück

Darauf habe ich lange gewartet.

Endlich jemand, der über den Hype ins Gold mal ernsthaft nachdenkt.

Die Währungen sind Spekulationsobjekte, das ist mittlerweile bei allen angekommen. Wenn Hedgefonds und Investmentfonts die Währung eines ganzen Staate beeinflussen können, siehe Griechenland, so dass sogar die Währungshüter in Brüssel nix davon gemerkt haben, warum sollte das nicht auch mit Gold und Silber passieren?

Wenn wir unser kapitalistisches Weltsystem nicht bald ernsthaft auf den Prüfstein legen, wird es zu spät sein.

Soviel Geld /Scheingeld bzw. Geld, das auf irgendwelchen Computer liegt, das kann nicht gutgehen.

Die Goldgräber meinen, dass das jetzt die Stunde des Goldes ist, warum? Wir haben das Tauschen verlernt, jeder will mehr mehr mehr. Warum sollte es anders sein, wenn wir das Geldsystem nicht ändern? Sobald die Wirtschaftslage ein bisschen rosiger erscheint, wird über die Krise, die ja auf jeden Fall wiederkommen wird, nicht mehr nachgedacht. Miese Stimmung war gestern, kommt, wir gehen shoppen.

Und dann, Gold wird wieder gegen Geld getauscht, zu einem vielleicht nicht mehr so guten Kurs und alles beginnt von vorn.

Aus der Geschichte soll der Mensch lernen. Ach, so einfach ist das.

Kauft Gold! Verkauft Gold!

geschrieben am 12. April 2010 von Spiegelfechter

Wer in diesem Frühjahr einmal durch die Fußgängerzonen einer Provinzstadt geht, dem wird aufgefallen sein, dass neuerdings Goldankaufstuben wie Pilze aus dem Boden schießen. Seitdem jeder Teenager sein Zweit-iPhone, samt dazugehörigem Schufa-Eintrag, sein Eigen nennt, scheinen sich Handyverträge nicht mehr so gut zu verkaufen – Grund genug, die Bude dicht zu machen und nun auf Goldankauf umzusatteln. Vielleicht steckt dahinter ja auch ein tieferer Sinn: Um die Handyschulden zu bezahlen, kann Klein-Kevin den Goldschmuck seiner Oma versetzen – so was nennt man dann wohl lebenszeitbegleitendes Kundenmanagement. Aber was wollen die verkrachten Existenzen, die hinter dem Tresen hocken, eigentlich mit dem ganzen Gold?

aus spiegelfechter

2 Gedanken zu „Gold : Ein Traum vom Glück

  1. Wenn Leute Gold als Tauschmittel benutzen wollen, wenn die Papierwährung zusammenbricht, haben sie ein Problem mit der „Gebindegröße“: Da hat man sich eine Unze Gold (ca 30g, die Münze ist ein bißchen größer als ein 2-EUR-Stück) gekauft – für 1100 EUR oder so – und jetzt geht zum Bauern in der Nähe und braucht 5 Kilo Kartoffeln.

    Klar kann man die Unze gegen die Kartoffeln tauschen, man bekommt wahrscheinlich sogar so viele Kartoffeln, daß sie in der Speisekammer vergammeln, aber man ist trotzdem schnell pleite.

    Gold wird uns, wenn wir aufhören, an unser Papiergeld zu glauben, garantiert nicht retten. Deutlich besser als die „Flucht ins Gold“ wäre es, wenn viele Leute begreifen würden, wie Geld funktioniert. Dann können wir uns unser Geld schon selber basteln.

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